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Angststörungen und Anpassungsstörungen

Häufige Diagnosen nach ICD-10

Angststörungen: Leistungen

Angst hat viele Gesichter

Jede Angst ist anders, wird subjektiv empfunden, hat ihre spezifischen Hintergründe und steht im Lebens- und Sinnbezug des einzelnen Menschen, der keinem anderen gleicht. Natürlich beruht nicht jede länger anhaltende Angst auf einer Angsterkrankung. In manchen Phasen in unserem Leben nehmen Ängste mehr Raum ein als in anderen Phasen. Sie zeigen uns oft lediglich damit, dass etwas (noch) nicht bewältigt ist und senden uns Warnsignale, weil etwas gerade nicht „gut“ für uns ist. Manchmal bereiten uns Ängste auch auf eine Aufgabe vor, von der wir noch nicht wissen, wie wir sie gut lösen können.

Häufige Diagnosen bei Angsterkrankungen

Ängste bei Anpassungsstörungen

Ängste treten z.B. häufig in Phasen des Übergangs und der Veränderung von Lebensumständen auf. Oft sind es Zeiten, in denen Verlust und Abschied erlebt wird, insbesondere durch Tod oder durch Trennung von nahstehenden Menschen, aber z.B. auch beim Verlust des Arbeitsplatzes. Auch die „natürlichen“ Veränderungen der Lebenssituation, der Übergang von einer Lebensphase in eine andere, kann verunsichern. Das Loslassen des Vertrauten und die Ungewissheit über das, was kommt, fordert das Selbstvertrauen heraus und kann Ängste aufflammen lassen, z.B. der Übergang von Ausbildung oder Studium ins Berufsleben, der Auszug der Kinder aus dem Familienheim, der Übergang von Berufsleben in die Rente. Manchmal sind es auch anhaltende Belastungen, z.B. längerfristige familiäre Konflikte oder Mobbing am Arbeitsplatz, die uns in Form von Ängsten, anhaltenden Sorgen oder körperlichen Stresssymptomen alarmieren. Oft erzeugen die Symptome eine "Not zur Veränderung", die uns dazu motiviert, schwierige Situationen zu verändern oder, wenn das nicht möglich ist, sie anzunehmen. Wenn als direkte Reaktion auf bestimmte Belastungen und „Brüche“ im Leben leiderzeugende Emotionen und Überforderungsgefühle anhaltend überhandnehmen, kann unter Umständen eine sog. „Anpassungsstörung“ diagnostiziert werden. Dabei überwiegt entweder eine bestimmte Grundstimmung oder verschiedene Gefühlslagen wechseln häufig, wie z.B. Angst, Besorgtheit und Nervosität, Trauer, Freudlosigkeit oder auch Wut und Reizbarkeit.
Daneben kennt die psychiatrische Klassifikation verschiedene Symptombilder, bei denen die Angst im Mittelpunkt steht und die als „Angststörung“ definiert werden.

Panikstörung

Von einer Panikstörung spricht man, wenn Panikattacken wiederkehrend und ohne erkennbaren äußeren Anlass auftreten. Obwohl also – von außen betrachtet – keine reale Gefahr besteht, tritt innerhalb weniger Minuten massive Angst, plötzlich und meist „ohne Vorwarnung“ („Wie aus heiterem Himmel“), auf. Die Panikattacken dauern unterschiedlich lang, aber nur selten länger als 30  Minuten. Panikattacken werden massiv erlebt – besonders körperliche Symptome können als äußerst beunruhigend, sogar als lebensbedrohlich, empfunden werden. Typisch sind u.a. starkes Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern, Schwindel, Übelkeit, Gefühl von aufsteigender Hitze oder Kälte, Atemnot, Enge in der Brust und ein Kribbelgefühl in den Armen und Beinen. Bei vielen Betroffenen werden diese ohnehin heftigen körperlichen Symptome begleitet von einer veränderten Wahrnehmung, einem Unwirklichkeitsgefühl in Bezug auf die Umwelt oder auch auf sich selbst. Für manche Menschen steht das Gefühl, „den Boden“ bzw. „die Kontrolle“ zu verlieren oder „verrückt“ zu werden, im Vordergrund. Andere haben Todesangst und befürchten an einem Herzinfarkt o.ä. zu sterben.  Viele Menschen erleben irgendwann in ihrem Leben eine Panikattacke. Erst wenn Panikattacken gehäuft und ohne ersichtlichen Anlass auftreten, kann von einer Panikstörung gesprochen werden. Die meisten Betroffenen leiden darunter, dass sie nicht wissen, wann und in welcher Situation möglicherweise erneut eine Panikattacke auftreten kann. Verständlicherweise haben viele dann „Angst vor der Angst“, mit deren Auftreten sie jederzeit rechnen. Durch diese erhöhte „Alarmbereitschaft“ wird das Risiko einer Panikeskalation oft noch weiter verstärkt.

Agoraphobie

Panikstörungen werden häufig von einer sog. Agoraphobie begleitet, die aber auch ohne Panikattacken auftreten kann. Bei der Agoraphobie bezieht sich die Angst auf Orte oder Situationen, aus denen ein „Entkommen“ schwierig sein kann, also auf Situationen, die nicht jederzeit und auf einfache Weise verlassen werden können. Häufig sind das z.B. öffentliche Plätze, große Menschenmengen, öffentliche Verkehrsmittel, Kaufhäuser etc. . Die Angst vor diesen Situationen ist stark, anhaltend und kann mit Panikattacken einhergehen. Betroffene vermeiden sehr oft eben diese Situationen, die sie fürchten oder bei denen sie damit rechnen, möglicherweise eine Panikattacke zu erleiden. Deshalb führen Agoraphobien nicht selten zu starken Einschränkungen im persönlichen und beruflichen Leben. Häufig belastet die Vermeidung alltäglicher Situationen mit der Zeit  auch familiäre Beziehungen, Partnerschaft und Freundschaften, wenn zum Beispiel der Einkauf in Geschäften, öffentliche Freizeitveranstaltungen oder die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel vermieden werden.

Generalisierte Angststörung

Für viele Menschen äußert sich die Angst nicht in erster Linie in Panikattacken oder in heftiger Angst vor einer bestimmten Situation, einem Ort oder einem bestimmten Objekt. Menschen, bei denen eine sog. Generalisierte Angststörung diagnostiziert werden kann, leiden an einem seit Monaten anhaltenden und fast immer vorhandenen grundsätzlichem Gefühl von Angst, Besorgtheit und Nervosität. Die angstvolle Grundstimmung bezieht sich hier eben nicht auf eine bestimmte Situation, sondern richtet sich auf verschiedene Lebensbereiche, wobei mal eine Sorge, mal eine andere Sorge, mehr im Vordergrund steht. Diese „frei flottierenden“ Ängste sind oft an Befürchtungen über die eigene Gesundheit oder das Wohlergehen von Familienangehörigen, auf die finanzielle und berufliche Situation oder auf ein mögliches Unglück, z.B. einen Unfall oder auch Ereignisse des Weltgeschehens gerichtet. Die anhaltenden Sorgen gehen meist mit typischen körperlichen Symptomen von Angst einher, z.B. einem ständigen Nervositätsgefühl, Herzklopfen, Zittern, Schwindel, Enge im Brustbereich, Atembeschwerden, Muskelverspannungen oder Kribbelgefühlen in den Gliedern und vielen weiteren diffusen körperlichen Beschwerden. Oft fällt es den Betroffenen sehr schwer Abstand von den Ängsten und Sorgen zu nehmen, sich zu entspannen und erholsamen Schlaf zu finden. Auch bei der Generalisierten Angststörung wird meist versucht, durch Vermeidungs- und Absicherungsverhalten, den Befürchtungen zu „entgehen“. So werden z.B. Angehörige häufig angerufen, um sich abzusichern, dass alles in Ordnung sei, die Sorge vor einem Unglück kann zur Vermeidung von Reisen führen oder die Angst vor finanziellen Problemen zum Ignorieren von Rechnungen.

Soziale Phobien

Soziale Phobien gehören zu den häufigen Formen der Angsterkrankungen. Bei ihnen geht es wesentlich um die Angst vor dem „prüfenden Blick“ anderer Menschen, der Angst vor Peinlichkeit und Bloßstellung in der Öffentlichkeit oder in kleineren Menschengruppen. Die Befürchtungen richten sich meist auf Situationen, in denen „die Augen der Anderen“ auf die Betroffenen gerichtet sind, z.B. beim Small Talk der Party, beim Sprechen in Kleingruppen, bei Vorträgen, beim öffentlichen Essen in einem Restaurant oder in der erwartungsvollen Situation eines Dates. Der gefühlte Druck, sich nicht zu „blamieren“, führt v.a. in Situationen, in denen Betroffene im Mittelpunkt stehen, zu starker Nervosität und Anspannung, die den Druck noch weiter erhöht. Körperliche Angst- und Stresssymptome begleiten typischerweise die Soziale Phobie, u.a. Herzklopfen, Zittern, Übelkeit, Durchfall und manchmal auch ausgeprägte Panikattacken. Meist werden Situationen, die solche Reaktionen auslösen, vermieden. Sowohl im Bereich des Soziallebens und der Partnerschaft, aber auch im Berufsleben, können die Ängste dann jedoch zu starken Einschränkungen führen.

Spezifische Phobien

Wenn bestimmte Situationen oder Objekte, grundsätzlich intensive Angst auslösen, ohne dass eine „reale“ Gefahr vorliegt, wird von einer „Phobie“ gesprochen. Oft genügt schon der Gedanke an die Situation oder das Objekt, dass Angst oder sogar Panik entsteht. Sehr häufig sind Tierphobien (z.B. Spinnenphobie, Hundephobie, Mäusephobie etc.), situative Phobien (z.B. Flugphobie, Klaustrophobie), die Angst vor Höhe oder vor Naturgewalten, wie z.B. Gewitter. Meist vermeiden Menschen mit Phobien die angstauslösenden Situationen, was auch häufig möglich ist, ohne dass allzu große Einschränkungen im Alltag entstehen. Manchmal führen aber auch spezifische Phobien zu so starken Einschränkungen im Leben, dass eine Vermeidung der Situation nicht mehr ausreicht, um den Alltag ohne größere Einschränkungen zu bewältigen.

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Andrea von Egidy

Praxis für Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz

Wettersteinstraße 10, 82515 Wolfratshausen

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